Seit 2014 betreibt der AWO Ortsverein Bruchmühlbach-Miesau in eigener Regie den Bürgerbus in Bruchmühlbach- Miesau.
Für die Generation 60+ wurde eine Möglichkeit geschaffen, sich ohne eigenes Fahrzeug innerhalb der Verbandsgemeinde von A nach B zu bewegen. Ein großes Stück Freiheit und Lebensqualität wurde dadurch (wieder) gewonnen, da nun die Möglichkeit besteht, an einem Dienstag oder Donnerstag seine Geschäfte (Einkaufen, Arztbesuche) zu erledigen. „Wir wohnen ganz unten am Ende (des Dorfes), da war früher einmal eine Bäckerei, eine Metzgerei in der Nähe, alles nicht mehr da. Und dann müssen wir ganz weit ins Dorf, das sind Kilometere. Das packen wir nicht mehr“beschreiben Hedwig und Helga, aus dem „Unnerdorf“, das Problem. Ein Weg von der Haustür zur nächsten Einkaufsmöglichkeit kann schon mal 3km in Anspruch nehmen. Für ältere Personen unmöglich ohne fremde Hilfe diesen Weg zu bewerkstelligen.
Viele der Gäste des Bürgerbuses sind alleinstehende, verwitwete Frauen mit geringer Rente. Die Kinder sind schon lange außer Haus bzw. sind in eine andere Stadt gezogen, sodass die unmittelbare Verwandtschaft nicht helfen kann.
Die Fahrer und Fahrerinnen holen die Gäste direkt an der Haustür ab und fahren sie im Laufe des Tages, je nach Vereinbarung, wieder zurück nach Hause. Nicht selten tragen die Fahrer und Fahrerinnen, die ehrenamtlich tätig sind, den Einkaufskorb in die Wohnung bzw. ins Haus. „Auf jeden Fall ist das eine große Bereicherung für unser Ort“, kommentiert Hedwig das Bürgerbus-Projekt, das an einem Fahrtag ca 12-15 Aufträge zu bewerkstelligen hat.
Auch die Gäste kennen sich mittlerweile untereinander und es entstand ein Treffpunkt. Es werden Gespräche geführt, Neuigkeiten ausgetauscht und die älteren Mitbürger und Mitbürgerinnen bleiben somit auf dem Laufenden, was im Dorf passiert. Es entstand untereinander ein Klima der Wertschätzung und Hilfsbereitschaft.
Da der Ortsverein wenig Kapital zur Verfügung hat, fährt der Verein bis dato gebrauchte Fahrzeuge. Zu Beginn des Projektes wurde ein roten VW Sharan mit über 200 000 km eingesetzt. Aktuell wird einen Dacia Logan gefahren, der hervorragend für den Fahrdienst geeignet ist, aber schon mehr als 10 Jahre auf dem Buckel hat. Leider kommt dieses Fahrzeug „ in die Jahre“ und wird reparaturanfällig. Zudem besitzt das Auto keine Servolenkung und keine Klimaanlage.
Um das Projekt weiterführen zu können, braucht der „Bürgerbus“ und seine Fahrgäste ihre Hilfe! Die Kosten für ein modernes Fahrzeug sind schon fast gedeckt. Sie können jetzt dazu beitragen, das Stück Lebensqualität und Hilfsbereitschaft am Leben zu erhalten.